SOZIALE ORGONOMIE
Paul Mathews (1924-1986)

 

Das Weltgeschehen, die Medien und Modju* **

Paul Mathews, M.A.

The Journal of Orgonomy vol. 14/2, 1980
The American College of Orgonomy
übersetzt von Robert Hase

 

„Der Teufel hat Gewalt, sich zu verkleiden in lockende Gestalt….“
Shakespeare – Hamlet

 

Reich sagt: „Ich betone die Rationalität der primären Emotionen des Lebendigen“ (1, S. 54). Ist es für irgendeinen Beobachter der heutigen Weltkulisse, bei ihren sozialen, politischen und militärischen Ereignissen, möglich – ihre Rationalität zu bestätigen? Das wäre in der Tat sehr zweifelhaft. Die Menschen sind verwirrter denn je. Sie sehen, daß Unterdrückung durch größere Unterdrückung ersetzt wird; sie sehen, wie Umweltbelange in Gestalt wirtschaftlicher, politischer oder militärischer Belastungen zu Buche schlagen; sie sehen, daß die rechtschaffene Ausrottung der Korruption durch die Korruption der Rechtschaffenen ersetzt wird; sie sehen, wie eine Reaktion auf militärische Gewalt sich als Segen erweist für die militärisch und politisch Gewalttätigen; sie sehen die Sorge um Bürgerrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Kinderrechte, wie sie von den politisch Ruchlosen manipuliert werden; sie sehen die Suche nach sexueller und emotionaler Gesundheit, die von Pornographen und Profitsüchtigen beschmutzt wird. Kann ein solches Durcheinander korrigiert werden oder ist es hoffnungslos? Wenn es Hoffnung gibt, muß dies mit einem Verständnis der Wurzeln unseres Dilemmas einhergehen: dem gepanzerten Zustand der Menschheit und seinen charakterologischen und sozialen Folgen. Leider wehrt sich das gepanzerte Leben mittels Kontaktlosigkeit oder durch emotionell pestilente Angriffe gegen die Einsicht in seine Misere. Reich hat den Fall kurz und bündig dargelegt: „Die soziale Existenz des Menschentieres ist in der Tat bioenergetisch gesehen ein kleiner Gipfel auf dem riesigen Berg seiner biologischen Existenz“ (2).

Wenn wir uns darin einig sind, daß der Mensch gepanzert und orgastisch impotent ist, dann folgt daraus, daß dieser „kleine Gipfel“ ziemlich wackelig und gestört sein wird. Man kann die Art der Störung als jene Modi individuellen und sozialen Verhaltens definieren, die durch die Abwehr innerer Angst und inneren Schreckens destruktive Folgen zeitigen. Einige dieser Verhaltensstrukturen und -arten sind:

 

1. faschistische Charakterstruktur

a. Sehnsucht nach und Unfähigkeit zur Freiheit
b. Verlangen nach einem Führer
c. Massenirrationalität

2. einfaches neurotisches Verhalten

a. Immobilität
b. Lustangst
c. Apathie und Resignation

3. Emotionelle Pest

a. Hohe Energie – unüberwindliche Beckenblockade
b. mörderischer Haß auf das Leben und die genitale Liebe
c. das direkte oder maskierte Böse auf der gesellschaftlichen Bühne
d. charismatische Anziehungskraft und ausgefuchste Manipulation der schlechtesten Eigenschaften der Anhängerschaft

 

Der Durchschnittsmensch ist sich dieser zugrundeliegenden Kräfte, die hier wirksam werden, nur sehr wenig bewußt. Er versucht, Probleme auf einen eher naiven und fragmentarischen Weg zu lösen. Es gibt wenig oder gar kein Verständnis für die Tiefe und Macht der biologischen Kräfte, die in einem titanischen Kampf zwischen Gut (primär, rational, gesund und genital) und Böse (sekundär, irrational, pervers und von der Pest befallen) wirksam sind. Dies liegt daran, daß durchschnittliche gepanzerte Menschen sich gegen den Kontakt mit ihrem Kern wehren. Wenn ihnen also gesagt wird, daß etwas für den „Frieden“ notwendig ist, glauben sie, daß es gut ist, weil es für ein „gutes“ Ideal ist. Wenn ihnen gesagt wird, daß der Schah des Iran ein brutaler Despot war, glauben sie, daß das Khomeini-Regime irgendwie besser sein müsse. Mit anderen Worten, die meisten Menschen denken gepanzert: mechanistisch oder mystisch. In Wahrheit verstehen sie weder genau was „gut“, noch was „böse“ ist. Sie haben keine Kriterien, die in natürlichen Funktionen und Wahrnehmungen verwurzelt sind. Sie haben keine verständige Auffassung von Gesundheit und Krankheit, ob sexuell, körperlich, emotional oder sozial. Sie sind vielleicht in der Lage, einen „komplett Gestörten“ oder ein tödlich verlaufendes Karzinom zu erkennen, aber sie haben keinen Sinn für emotionale Ödnis und Resignation bzw. die Existenz einer nicht-tumorösen Schrumpfungsbiopathie.

Wie können Individuen und deren Gesellschaften, denen die notwendigen funktionellen Kriterien und Ziele fehlen und denen es am grundlegendsten und essentiellsten Kontakt zum Selbst ermangelt, mit den komplexesten Problemen einer kranken Welt fertigwerden, die immer mehr von den Kräften der organisierten Emotionellen Pest dominiert wird? Das ist das große Dilemma: Wie geben wir den Blinden das Augenlicht, den Erstarrten die Beweglichkeit, den emotional und physisch Ohnmächtigen die Leidenschaft und den Zorn? Wie können wir den schlafenden Koloß des biologischen Kerns der Menschheit angesichts der katastrophalen Gefahren erwecken, die sie verschlingen? Wie viele Gulags, Irans, Afghanistans, Vietnams, Kambodschas und Kubas braucht es noch, um eine entschiedene Antwort zu geben?

Um die sozialen Phänomene von heute, darunter eines der Hauptthemen dieses Artikels, die Medien, besser zu verstehen, wäre es hilfreich, die Natur derjenigen Entität zu hinterfragen, von der Reich glaubte, daß sie wichtiger sei, „als die wunderbarsten Kinder, die wir vielleicht aufziehen könnten“: die Emotionelle Pest (3, S. 40).

Lassen Sie uns zunächst drei grundlegende Charakterstrukturen gegenüberstellen: die genitale, die einfache neurotische und die Emotionelle Pest (siehe Schema, Abbildung 1).

  1. genitaler Charakter: Er ist ein ungepanzerter Typus (4), orgastisch potent, mit natürlicher, unbehinderter Pulsation. Das Energieniveau kann hoch oder niedrig sein (das Niveau ist für die Gesundheit nicht signifikant, solange die Pulsation nicht blockiert ist). Er ist selbstreguliert. Gefühle und Gedanken stimmen überein und sind rational. Es gibt eine Kapazität für genitale Liebe, Arbeit und Wissen und für natürliche Aggression, Kreativität und Originalität sowie funktionelles Denken. Er verfügt über ein hohes Maß an körperlicher und emotionaler Gesundheit sowie über natürliche Anmut und Attraktivität. Es gibt eine Priorität der inneren und äußeren Freiheit in seinem Leben, die mit seinem natürlichen, ungehinderten Pulsieren zusammenfällt; und es gibt einen echten Kontakt mit der Natur und Liebe zu ihr. Politische Ideologie ist der Genitalität fremd.
  2. einfacher Neurotiker: Ein gepanzerter Typus, der an gestörter Pulsation von hohem oder niedrigem Energieniveau leidet. Er funktioniert auf der Grundlage von Expansion gegen Kontraktion oder von Kontraktion gegen Expansion seines pulsatorischen Mechanismus. Es liegt orgastische Impotenz vor, Lustangst und eine sich entwickelnde oder entwickelte emotionale Resignation, die von Energiestau und DOR begleitet wird. Der Grad von Panzerung, Unbeweglichkeit und Angst variiert von Person zu Person. Die Sehnsucht nach Freiheit und Befriedigung bleibt in unterschiedlichem Maße bestehen, aber das Gefühl der Insuffizienz führt zum Verlangen nach einem Leitenden (Führer)(1) und zur grundlegenden faschistischen Struktur des gepanzerten Menschen, wie von Reich skizziert (5). Arbeit ist mechanisch, Wissen ist Routine und Liebe ist in unterschiedlichem Maße neurotisch. Es gibt eine Sehnsucht nach Befreiung und Erlösung durch mystische Kräfte oder die soziale Ideologie, die den Weg für religiöse und linke bzw. rechte politische ideologische Ausrichtungen pflastert.(2) Daher kann der einfache Neurotiker in seinem politischen Engagement entweder liberal oder konservativ sein.(3) Schuldgefühle sind immer vorhanden, vor allem aus sexuellen Gründen, aber maskiert.
  3. der Emotionelle Pest-Charakter (Modju): Dieser Typus leidet unter einer sehr mörderischen und gefährlichen Charakterneurose. Ebenfalls ein gepanzerter Typus ist er ausnahmslos von hohem Energieniveau, aber mit dem, was Reich einen „unüberwindlichen Beckenblock“ nannte (6). Er ist intelligent und klug (ein „kurzgeschlossenes Genie“ (6)) im Dienste der Destruktivität. Häufig charismatisch, unwiderstehlich, ausgefuchst und manipulativ, widmet er sich direkt oder verdeckt dem destruktiven Handeln auf der sozialen Bühne. Intolerant gegenüber natürlichem und genitalem biologischem Verhalten, kann er nur das (perverse und destruktive) Verhalten der sekundären Schicht tolerieren, sei es im sexuellen, sozialen oder politischen Bereich. Es liegt ein brennender Haß auf die genitale Liebe, natürliche Arbeit und funktionelles Wissen vor. Er hat was Reich einen „strukturellen Zwang“ nannte (7, S. 258), ausgerichtet auf eine totale, absolute Kontrolle als Mittel, um seine Umgebung einzuschränken und das für ihn Unerträgliche zu beseitigen. Wo der einfache Neurotiker energetisch dazu neigt, auf DOR-artiger Grundlage zu funktionieren, reagiert die Emotionelle Pest sowohl mit DOR- als auch mit oranur-artiger Aktivität. Es gibt eine DOR-artige Stauung, aber bei seinem Energieniveau bekämpft er sie auf eine destruktive, ORANUR-artige Weise.(4) Er ist in der Regel getrieben, ganz egal wie stark dies auch verborgen ist und besitzt „brennende Augen“ (WR). Kurz gesagt, Modju ist die Verkörperung des „Bösen“, metaphorisch und wörtlich, der sein mörderischstes und destruktivstes Verhalten als „natürlich“ und „wünschenswert“ erlebt. Demzufolge ist seine Problematik ich-synton.(5)
Die obige Darstellung der drei grundlegenden sozialen Charaktertypen gibt uns eine Grundlage für die Bewertung zeitgenössischer sozialer Phänomene in verschiedenen Bereichen. Man kann die Auswirkungen dieser Charaktertypen auf den sozialen und politischen Bereich und die damit verbundenen Probleme nachvollziehen.

Weil die Population der genitalen Charaktere recht spärlich ist, müssen wir uns vor allem mit den einfachen Neurotikern und den emotionell pestkranken Charakteren befassen. Wir werden sehen, wie diese beiden Charaktertypen, der im Grunde anständige, aber verkrüppelte einfache Neurotiker und die höchst bösartige Emotionelle Pest, so aufeinander einwirken, daß sie die Krankheit des jeweils anderen auf eine für diesen Planeten verheerende Weise verstärken.

Der einfache Neurotiker wird aus zwei Gründen leicht vom Modju angezogen: weil das genitale Vorbild selten ist, er auch Angst vor diesem Modell hat, und wegen der energetischen Intensität, hinzu kommen die Manipulationen der Pest. Was die Genitalität zu bieten hat, ist für gepanzerte Menschen weitaus furchteinflößender als das illusorische Angebot von Modju. Letzteres verspricht einen schnellen Weg zu himmlischen Freuden und verdeckt den Nachteil meisterhaft. Der genitale Weg ist direkt, ehrlich, offen, wahr und angstmachend.

Da die Pest sich in jedem entscheidenden Bereich des Lebens vorfindet – Bildung, Medizin, Sexualität, Psychologie, Politik, Religion, Recht, Kommunikationsmedien usw. – befindet sie sich in einer strategisch einflußreichen Position, um diese Bereiche für ihre zerstörerischen Ziele zu nutzen. Sie tut dies durch ihre Einsicht in die Mängel und Schwächen der Menschen und ihre Fähigkeit, Schuld und Ressentiments zu mobilisieren. Ein Modju-Führer weiß, wie Massen sich aus ihrer Ohnmacht heraus nach Führung, Ruhm und dem Status quo ihrer Abwehrmechanismen sehnen. Er weiß, daß sie lieber andere beschuldigen würden, als sich ihrer eigenen Krankheit zu stellen, daß sie regelmäßig von brodelndem Groll und Haß geplagt werden, den er zu seinen eigenen Zwecken kanalisieren kann, und daß die Menschen die Freiheit mehr fürchten, als sich danach zu sehnen, und sich häufig heimlich mit Regimen identifizieren, die die Freiheit angreifen, anstatt denjenigen, die sie verteidigen und aufrechterhalten. Modju weiß, daß der verbleibende grundlegende Anstand der Massen die Aufrechterhaltung ihrer humanitären Illusionen erfordert, und die erfolgreichsten Modjus liefern diese Illusionen, selbst wenn sie ihre hinterhältigsten Taten begehen. Wieviel leichter ist es, mit den Khomeinis, Ho Chi Minhs, Pol Pots, Castros, Mao Tse Tungs und Stalins mitzufühlen als mit den Schahs, Parks, Pinochets, Somozas, Perons, Mussolinis und Hitlers!(6) Wie viel bedrohlicher sind die kleinen rechtsgerichteten Militärdiktaturen als die linken totalitären Kolosse! Wieviel empörender ist die im Grunde gut motivierte amerikanische Operation in Vietnam,(7) als die brutale Unterdrückung durch rote Faschisten in Vietnam, Kambodscha, China, Afghanistan, Afrika und Kuba! Diese katastrophale Doppelmoral, die sich gegen die freie Welt richtet und die Roten Faschisten begünstigt, kann nur aus der Angst vor der Freiheit, vor der Wahrheit und vor dem Kontakt zum Kern entstehen. So ist das Khomeini-Regime im Iran feindseliger gegenüber Amerika eingestellt als gegenüber der größeren Bedrohung der Sowjetunion, weil es die freien Traditionen Amerikas mehr fürchtet als die Gefahr der sowjetischen Versklavung. Um Daniel Pipes, Historiker an der Universität von Chicago und Autorität für den Islam, zu zitieren:

Aktivistischer Islam und Marxismus stellen die internationale Solidarität über den Nationalismus, die Bedürfnisse der Gemeinschaft über die des Einzelnen, Gleichmacherei über die Freiheit. (…) aktivistische Muslime und Marxisten verfolgen edel klingende, aber unerreichbare Standards für die Gesellschaft (…) Schließlich, weil der aktivistische Islam und der Marxismus alle Bereiche des Lebens berühren, neigen ihre Regierungen zum Totalitarismus. (8, kursiv von mir: P.M.)
Zu behaupten, daß „ihre Regierungen zum Totalitarismus neigen“, ist natürlich eine Untertreibung, aber hier haben wir das grundlegende gemeinsame Funktionsprinzip: Haß und Intoleranz gegenüber Individualität und Freiheit.

Ein Beispiel für das Ausmaß der liberalen Illusionen, mit denen Modjus so leicht spielen, ist die Rede des bekannten Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein („Radical Chic“(8) der 60er und 70er Jahre) vor einem Publikum von Doktoranden an der Johns Hopkins University (9). Die folgenden Auszüge aus dieser Rede stammen aus der Kolumnenseite der New York Times unter dem Titel „Mal angenommen, wir würden abrüsten“:

Nehmen wir an, daß einer von uns Präsident der Vereinigten Staaten geworden wäre, ein sehr phantasievoller Präsident, der plötzlich die standhafte Entscheidung getroffen hat, vollständig und einseitig abzurüsten. (…) Der hypothetische Feind wurde magisch weggezaubert und durch rund 200 Millionen lächelnde, starke, friedliche Amerikaner ersetzt. (…) Das russische Volk will sicherlich keinen Krieg. Sie haben viel zu viel gelitten und es ist wahrscheinlicher, daß sie ihre kriegerischen Führer vertreiben und ihre Union der Sozialistischen Republiken in eine wahrhaft demokratische Union verwandeln würden (…).
Das Obige sind Auszüge aus einer Rede, die nach der Invasion der Russen in Afghanistan und nach der Forderung einer Registrierung zur Einberufung in den Vereinigten Staaten(9) gehalten wurde. Man kann kaum ein besseres Beispiel für das Zusammenspiel zwischen einem liberal gepanzerten Mann wie Bernstein und den schlimmsten Modjus geben. Die Tatsache, daß die renommierte und einflußreiche New York Times diese Auszüge als gut genug zur Veröffentlichung erachtete, unterstreicht die Rolle der Medien bei der Förderung der Emotionellen Pest. Die Medien sind eine der mächtigsten Waffen im Dienste von Gut und Böse, vor allem in unserer modernen technologischen Ära mit ihrer Fähigkeit unzählige Menschen zu erreichen und zu beeinflussen.

Vor kurzem schaltete ich meinen Fernseher ein, um Nachrichten zu sehen, und als ich den Schalter drehte, stieß ich auf einen weiteren dieser unzähligen Filme, die den Schrecken und die Barbarei von Hitlers schwarzem Faschismus beschreiben. Nicht nur, daß ständig neue Filme zu diesem Thema produziert werden, sondern auch die alten werden ständig wiederholt. Es kam mir in den Sinn, daß man selten, wenn überhaupt, einen Film oder eine Dokumentation über die rotfaschistische Pest sieht. Die wenigen, die man sieht, sind entweder nicht sehr anschaulich in der Darstellung kommunistischer Brutalität oder behandeln das Thema eher als eine Art Spionagespiel, wobei unsere Seite gleichermaßen schuldig ist. Jedes Vergehen einer rechtsgerichteten Diktatur setzt sich schnell in einen Filmpreis um (Chile zum Beispiel und die Letellier-Affäre).(10) Man fragt sich, wann die Medien, wenn überhaupt, die Grausamkeiten des Pol Pot-Regimes verfilmen werden und ob dies ohne Infragestellung Amerikas geschieht. In Dokumentationen, die sich mit Südostasien befaßt haben, kommt Amerika besonders schlecht weg, trotz rotfaschistischer Barbarei und Völkermorde. So schlecht handhabte die Presse die Ereignisse der Tet-Offensive in Vietnam(11) und stellte Amerika als den Verlierer hin – während eigentlich das Gegenteil der Fall war – daß eine zweibändige wissenschaftliche Studie von Peter Braesgrup (10) veröffentlicht wurde, die die subversive Rolle der Presse offenbarte.(12)

Niemand kann den Schrecken der nationalsozialistischen Grausamkeiten und des Völkermords überschätzen, und niemand kann die Notwendigkeit bestreiten, die Menschheit so oft wie möglich an diese Unmenschlichkeit zu erinnern. Die effektive Herrschaft der Nazis betrug jedoch rund zwölf Jahre (1933-1945), während die Kommunisten seit mindestens 63 Jahren destruktiv auf der sozialen Bühne tätig sind und sich derzeit auf dem Höhepunkt ihrer Macht befinden. Sie waren für insgesamt mehr Tötungen, Völkermorde und Leiden verantwortlich als alle anderen Tyrannen zusammen. Warum werden wir dann endlos verschiedenen Erzählungen über den schwarzen Faschismus, aber wenigen über den roten Faschismus ausgesetzt? Dieses Verbrechen wird dadurch schlimmer, daß in den Kinos und auf verschiedenen Fernsehkanälen, sowohl kommerziellen als auch öffentlich-rechtlichen, eine beträchtliche Fülle von Filmen und Dokumentationen erschienen sind, die die Politik und die Institutionen Amerikas kritisieren. Diese befassen sich ständig mit Themen wie Vietnam und Kambodscha, Kernenergie, Arbeitslosigkeit, Bürgerrechten, ökonomische Ungerechtigkeiten, industrielle Umweltverschmutzung usw. Niemand wendet etwas ein gegen die Ausstrahlung dieser Themen, solange das mit Perspektive geschieht und in die Tiefe geht, aber allzuoft ist es einseitig und hat die Tendenz eines verantwortungslosen Stichelns, das zur Demoralisierung, zu Schuldgefühlen und zum Selbsthaß beiträgt (liberale Kennzeichen). In Anbetracht der Weltlage, gesellschaftlich, wirtschaftlich und militärisch, ist dies ein gefährliches linksliberales Spiel.

Man wartet zum Beispiel vergeblich auf Filme oder Theaterstücke, die die Misere der Juden in der Sowjetunion sowie der nicht-jüdischen Dissidenten darstellen. Wird es Filme geben, die von der sowjetischen Invasion Afghanistans und ihren Grausamkeiten handeln? Was ist mit den kubanischen Stellvertreterkriegen in Afrika oder dem großen kubanischen Exodus?(13) Wie lange noch, bis wir ein „Coming Home“(14) und ein „Apocalypse Now“(15) des ungarischen Aufstands und der chinesischen Machtübernahmen sehen? Die „extravagante“ Anzahl von Filmen zu diesen Themen mag ein Hinweis darauf sein, was wir erwarten können. Die Gestapo und die amerikanische C.I.A. sind ausführlich behandelt worden. Warum nicht der KGB?(16) „The Deer Hunter“(17), einer der wenigen Filme, der es wagte, den nordvietnamesischen Feind zu kritisieren, wurde kritisiert und sogar gegen ihn demonstriert, obwohl es ein Meisterwerk des Filmschaffens war, und John Waynes „The Green Berets“,(18) der heroische amerikanische Kampfhandlungen in Vietnam darstellt, wurde wegen seines Inhalts und seines Stars verspottet. Solche Filme wie „The China Syndrome“(19) erhalten begeisterte Kritiken und ein sowjetischer Propagandafilm über die Rolle Rußlands im Zweiten Weltkrieg („The Unknown War“)(20) wird genau so vorgeführt wie in Moskau, ohne korrigierende Analyse oder einen Kommentar, und präsentiert von einem beliebten amerikanischen Filmstar (Burt Lancaster).

Doch die kommunistischen Gesellschaften von heute sind die schlimmsten Mörder und Unterdrücker unzähliger Menschen. Es sind die kommunistischen Gesellschaften, die Mauern und „eiserne Vorhänge“ aufrichten, um ihre Bürger einzusperren. Es sind die kommunistischen Gesellschaften von heute, die Terroristen bewaffnen und ermutigen, unschuldige Menschen in ihrem Kreuzzug für das „Paradies auf Erden“ zu ermorden. Wo nun sind die Filme, Dokumentationen usw., die anschaulich die wahre Natur der Ideologie, die zu solchen abgründigen Vorkommnissen führt, enthüllen?

Wie bereits erwähnt, sind die Medien wahrscheinlich das mächtigste soziale Mittel, um die Sichtweise und das Denken von Menschenmassen zu prägen. Unter den Medien verstehe ich alle Formen der Massenkommunikation von Nachrichten und Ideen: Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Theater, Film, Fernsehen, Radio und die verschiedenen Künste. David Halberstam, ein eher liberaler Reporter, erklärt: „Ich denke, die Medien spielen heute weitgehend die gleiche Rolle, die das politische System früher gespielt hat (…) Ich denke, daß alle Macht korrumpiert, und ihr Einfluß ist größer, als ich es gerne hätte“ (11).

Kann man ernsthaft einen Großteil der Medien als bewußte oder unbewußte Agenten der schlimmsten politischen Pest der Geschichte bezeichnen? Die Antwort auf diese Frage beruht auf bestimmten subjektiven und objektiven Kriterien, den eigenen orgonotischen Sinnen,(21) die mit der Auswertung objektiver Beweise gekoppelt werden. In totalitären Gesellschaften werden alle Formen von Medien vom Staat streng reguliert, mit dem ausdrücklichen Ziel, die Massen zu kontrollieren und zu manipulieren – durch Angst und Indoktrination. Zwar gibt es auch in freien Gesellschaften Manipulation der Massen für kommerzielle, politische oder kulturelle Zwecke. Aber während das Ziel der totalitären Gesellschaft darin besteht, Freiheit und Leben selbst zu unterdrücken, ist das der gesünderen und freieren Gesellschaft weit weniger exotisch: ein Produkt zu verkaufen, einen Amtsträger zu wählen oder ein Publikum in die eine oder andere Richtung zu überzeugen, im Wettbewerb mit Konkurrenten, die andere Produkte und Standpunkte anbieten. Tatsächlich sind die Medien selbst von der staatlichen Kontrolle so unabhängig, daß sie, wie bereits erwähnt, eine Macht für sich selbst werden – zum Guten oder zum Bösen. In totalitären Gesellschaften gibt es keine bedeutsamen Unterschiede bei Produkten oder Standpunkten. Der Status von Ideologie und Politik in einem solchen Land wurde von Reich in „Grundsätzliches zum roten Faschismus“ treffend beschrieben: „Der rote Faschismus unterscheidet sich von anderen Formen von Politik dadurch, daß er jegliche Mechanismen gegen den Mißbrauch der Macht ausschaltet und damit den übelsten Politikern zur Macht verhilft“ (12, S. 214).

Wie hält man dann eine freie Gesellschaft aufrecht, wenn die Freiheit von bösen Kräften mißbraucht werden kann, um eben diese zu zerstören? Sicherlich würde das Einheimsen der Medien die kostbarste Frucht für eine Machtergreifung darstellen. Dies war einer der Haupterlasse Lenins. Hitler erklärte, er habe von den Marxisten und Kommunisten mehr gelernt als jeder andere (13). Wie erkennen wir solche Täuschungsmanöver und Manipulationen und wie können wir sie durchkreuzen? Lassen Sie uns zunächst vier relevante Fragen stellen und beantworten:

F. Was ist die Funktion der Medien in einer freien Gesellschaft?

A. Sie sollen genau informieren, wichtige und notwendige Dienstleistungen erbringen, unterhalten und in einigen Fällen dazu beitragen, wettbewerbsfähige Waren, Dienstleistungen oder Ideen zu verkaufen.

F. Sollten die Medien Einschränkungen unterliegen?

A. Ja, wenn sie die verschiedenen genannten Funktionen nicht in ehrlicher und gerechter Weise erfüllen, oder wenn es den Zielen und Funktionen derjenigen dient, die die Befähigung der Medien, ihre Funktionen zu erfüllen, beseitigen würden, wie etwa Faschisten jedweder Sorte, Kriminelle, Pornographen usw.

F. Wer sollte die Verstöße der Medien feststellen und welche Restriktionen sollten verfügt werden?

A. In einer gesunden, genitalen Gesellschaft ständen rationale Prozesse und Gedanken sowie orgonotische Sinne zur Verfügung, um Festlegungen zu treffen. In der gepanzerten Gesellschaft wären Gesetze, die auf dem besten Verständnis eines rationalen Konstitutionalismus basieren, die besten Mittler. Diese Gesetze sollten das Verständnis beinhalten, daß eine solche Stellungnahme wie der Erste Zusatz der amerikanischen Verfassung nicht dazu bestimmt war, diejenigen zu immunisieren, die ihn für seine eigene Abschaffung einsetzen würden. Natürlich sollte ein rechtsstaatliches Verfahren eingehalten werden, um die Schuld oder Unschuld des Angeklagten möglichst fair zu bestimmen und die Beschränkungen sollten mit der Schwere der Straftat übereinstimmen, vom Erteilen eines Tadels und Geldstrafen bis hin zum Verlust der Lizenz und Inhaftierung. Wenn ein Krimineller ein Kandidat für ein Gefängnis ist, warum nicht ein „Medienkrimineller“, der allein oder in Komplizenschaft mittels seinem Medieninstrument Verbrechen gegen Freiheit und Wohlergehen der Menschen begeht? Ein Schuhmacher, der seine Ahle zum Schneiden von Leder verwendet, ist ein Handwerker, aber wenn er es zum Beibringen von Verletzungen oder zum Töten benutzte, wäre er ein Verbrecher.

F. Welche Techniken oder Hinweise gibt es, um Medienverstöße festzustellen?

A. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns daran erinnern, daß es sich um die Emotionelle Pest handelt, und um Medienverstöße funktionell zu beurteilen, müssen wir in Begriffen des Wesens und der Techniken der Emotionellen Pest denken, wie sie von Reich, Baker, mir selbst und anderen skizziert wurden. Medienleute tun Dinge aus verschiedenen Gründen, einige aufgrund von Emotioneller Pest, andere nicht. Zum Beispiel möchten sie vielleicht etwas verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder viel Geld zu verdienen. Sie mögen sich bemühen, einen Journalistenpreis zu gewinnen, sich einen Namen zu machen und Ruhm, Vermögen und Einfluß zu erlangen. Sie können mehr oder weniger Gesunde sein oder einfache Neurotiker. Andere mögen ihre Arbeit, die Aufregung, die Aktivität, die Kreativität genießen – und ernsthaft, verantwortungsbewußt und kontaktfreudig auftreten. Sie wären gesund. Die dritte Gruppe sind menschenverachtende, machtgetriebene Hasser des Lebens und der genitalen Liebe und der Freiheit, und bewußt oder unbewußt subversiv. Diese Gruppe würde aus emotionell pestkranken Charakteren bzw. den „Modjus im Journalismus“ bestehen, wie Reich sie nannte. Ich zitiere:

Ein einfacher Neurotiker ist derjenige, der unter der Beeinträchtigung seines emotionalen Gleichgewichts und seiner Funktionsfähigkeit leidet und der STILL leidet. Der pestilente Charakter ist derjenige, der sein eigenes Leiden nutzt, um andere zu zerstören, die ein besseres Schicksal im Leben hatten. Das heißt, Modju ist ein schwerer Neurotiker, der auf desaströser Weise seine Neurose auf dem sozialen Schauplatz auslebt. Und hier gibt es überhaupt keinen Unterschied zwischen dem Gefreiten und dem General in Modjus Armee. (14)
Das obige ist der Kern des Problems, obwohl es Reichs Besorgnis über Medienleute zum Ausdruck bringt, die seine Arbeit diffamieren. Indem wir die allgemeinen Techniken der Emotionellen Pest bestimmen, können wir die Permutationen und Kombinationen dieser Technik besser wahrnehmen, die auf verschiedene Bereiche einschließlich des Journalismus angewendet werden, und auch wie und warum Massen von ansonsten anständigen Menschen verführt und benutzt werden. Um noch einmal Reich zu zitieren: „Das Problem ist nicht, wie und warum Modju als No-See-Em(22) agiert und immer wieder sticht, sondern wie es dazu kommt, daß die ganze Welt an den Rand einer Katastrophe getrieben werden kann, wie Mitte dieses Jahrhunderts, durch einen Plagegeist von No-See-Em als speziellem Typus deformierter lebender Materie“ (14).

Um es noch einmal zu sagen, die Techniken der Medienverstöße sind lediglich Anwendungen der Techniken der Emotionellen Pest: fair erscheinen, um unfairer zu sein, ein Vortäuschen humaner Beweggründe, selektive Anordnung von Informationen um das Pestmotiv hervorzuheben, geschicktes Einwerfen von Spott, absichtliches Provozieren, um das Opfer in ein schlechtes Licht zu rücken, Schuld und Angst hervorzurufen, eine „Verschwörung des Schweigens“ zu fördern, bewußte Unwahrheiten zu erzählen, die, auch wenn sie zurückgezogen werden, ein Stigma hinterlassen, und viele andere Techniken.

Die letzte Frage, mit der ich mich befassen möchte, ist die nach dem Ursprung und der Natur des Medienliberalismus und seinem geheimen Einverständnis mit Modju. Liberale haben Charakterstrukturen, die auf intellektueller Abwehr beruhen, während Konservative sich physisch (durch die Muskulatur) schützen. Der Liberale leidet unter Schuldgefühlen aufgrund des subversiven Hasses gegen den Vater und des Mangels an religiösem Trost. Seine Energie konzentriert sich im Kopf, um sich gegen seine sekundäre Schicht zu verteidigen. Er ist daher nicht nur außer Kontakt mit seinem Kern, sondern auch mit seiner brutalen sekundären Schicht, gegen die er sich mit immer stärker werdenden Beteuerungen seiner humanitären Gesinnung wehrt. Der rote Faschismus ist dabei insofern attraktiv, als er ihn bei seiner humanitären Abwehr durch die Vortäuschung guter Ziele unterstützt und ihm gleichzeitig ein Ersatzventil für seinen unterdrückten brutalen Haß und Aggression durch reale brutale Aggressionen, wie in Ungarn und Afghanistan, bietet.(23) Medienleute neigen dazu, „intellektuelle Typen“ zu sein, d.h. kopforientiert. Medienarbeit erfordert jedoch im Allgemeinen viel Energie, Aggression und Klugheit. In Anbetracht des gepanzerten Zustands der Menschheit sind die Medien ein natürlicher Magnet für viele Charaktere der pestkranken Art, d.h. Charaktere mit hoher Energie, großer Klugheit (das „kurzgeschlossene Genie“), orgastischer Impotenz mit schwerer Beckenblockade usw. Es zieht auch Machthungrige, Manipulatoren, Provokateure und einige gute und ehrliche Männer an. Es gibt jedoch eine ausreichend große Anzahl von Emotionelle-Pest- bzw. Modju-Typen, die Meister der Destruktivität auf der sozialen Bühne sind, die dank ihres Mediums und aufgrund ihrer bewußten oder unbewußten Ziele wirksam werden.

Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Angriffe auf Reich von den zahlreicheren und einflußreicheren liberalen und linken Medienquellen kamen und daß die freie Welt, insbesondere die Vereinigten Staaten, bei ihnen so schlecht wegkommt. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen wird hoffentlich dazu beitragen, die liberale Gehirnwäsche zu durchbrechen und den Politikgestaltern der Zukunft Orientierungshilfe zu bieten.

 

Literatur

  1. Reich, W.: Äther, Gott und Teufel. Frankfurt: Nexus, 1983
  2. Reich, W.: Bibliography on Orgonomy (1920-1952), „Prefatory Note“, Orgone Energy Bulletin 5:1, 1953
  3. Reich, W.: Christusmord. Olten, Freiburg im Breisgau: Walter, 1978
  4. Baker, E.F.: Der Mensch in der Falle, München: Kösel, 1980
  5. Reich, W.: Die Massenpsychologie des Faschismus. Köln: Kiwi 1986
  6. Reich, W.: „Truth Versus Modju“, Orgone Energy Bulletin 4: 162-170, 1952
  7. Reich, W.: Charakteranalyse. Köln: KiWi, 1989
  8. Pipes, D.: „Khomeini, the Soviet and U.S.“, New York Times, Op-Ed page, May 27, 1980
  9. Bernstein, L.: „Just Suppose We Disarmed“, New York Times, Op-Ed page, June 10, 1980 [Hier Bernsteins vollständige Rede: https://leonardbernstein.com/about/humanitarian/disarmament-activist, Übers.]
  10. Breastrup, P.: Big Story. Boulder, Co.: Westview Press, 1977 (One volume ed., Anchor Books, Doubleday, N.Y., 1978)
  11. Halberstam, D.: „Interview on `The Powers That Be´“, Book Digest, July, 1979
  12. Reich, W.: Menschen im Staat, Frankfurt: Stroemfeld/Nexus, 1995
  13. Weeks, A. L.: „The Long Shadow of Lenin’s `Worse Is Better´“, The Christian Science Monitor, April 23, 1980
  14. Reich, W.: „Modju at Work in Journalism“, Orgone Energy Bulletin 5:85-89, 1953
 

 

Anmerkungen

* Basierend auf Vorträgen, die an der New York University im Sommer 1980 gehalten wurden.

** „Modju“ ist ein von Reich geprägter Begriff, eine Verschmelzung der Namen zweier bösartiger Männer: Mocenigo, der Giordano Bruno an die Inquisition verraten hat, und Djugashvilli (Stalin).

(1) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: „Fuehrer“ im Original in Deutsch.

(2) Nicht alle politischen Entscheidungen sind neurotisch, wenn sie auf funktioneller Wahrnehmung der Realität beruhen.

(3) Vgl. Kapitel 13 von E.F. Bakers Der Mensch in der Falle (4) für eine ausführlichere Erklärung der Unterscheidung zwischen den soziopolitischen Charaktertypen.

(4) Die soziale Wirkung von DOR ist klinisch sehr gut belegt. Der soziale Ausdruck von ORANUR muß noch klinisch verifiziert werden, obwohl er ziemlich logisch erscheint. Er würde sich wahrscheinlich als überreiztes, destruktives Sozialverhalten äußern, sei es durch ein plötzliches temporäres Aufflammen oder als Charakteristikum Emotioneller Pest (Modju), deren Funktionieren chronischer Natur ist.

(5) Hitler zum Beispiel empfand das Töten von Juden als „natürlich“ und „wünschenswert“. Man kann sich nicht vorstellen, daß er aufgrund dieser Handlungen Schuldgefühle hatte oder ein Unbehagen verspürte. Sein pestartiges Verhalten war ich-synton. Kommunistische Modjus sind ebenfalls in ihrem Verhalten ich-synton, tarnen es aber hinter humanitären Idealen.

(6) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Gemeint sind: der persische Schah Mohammad Reza Pahlavi (1919-1980).
Park Chung-hee, 1961 bis 1979 Präsident der Republik Korea.
Augusto José Ramón Pinochet Ugarte, 1973 bis 1990 Putschführer/Präsident in Chile.
Luis Anastasio Somoza Debayle, Präsident von Nicaragua von 1956 bis 1963.
Juan Perón, 1946 bis 1955 und 1973/1974 Präsident von Argentinien.

(7) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Was uns auch immer verschwiegen wird:
„# Hunderttausende von Männern, Frauen und Kindern, die in Dörfern und Städten massakriert wurden, vor allem in Hué;
# Hunderttausende von südvietnamesischen Soldaten und Beamten, die nach Kriegsende hingerichtet, gefoltert oder eingekerkert wurden;
# die Millionen, die aus ihrer Heimat gejagt wurden, insbesondere die 200.000 bis 400.000 unter ihnen, die auf der Flucht ertranken“ (Uwe Siemon-Netto: Duc, der Deutsche, Basel: Brunnen Verlag, 2014).

(8) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Analog zum deutschen Begriff „Salonbolschewist“ (auch „Salonkommunist“ oder „Salonbolschewik“) werden damit in abwertender Weise Menschen bezeichnet, die sich für den Kommunismus begeistern, denen aber unterstellt wird, daß es sich dabei um ein reines Lippenbekenntnis handelt.
Im englischsprachigen Raum prägte Tom Wolfe in seinem Essay Radical Chic: That Party at Lenny's den Begriff der „radical chic“ (radikalen Schicken). Anlaß für Wolfes Essay war das Verhalten des Komponisten Leonard Bernstein, der auf einer von ihm veranstalteten Luxusparty Geld für die gewaltbereite Black Panther Party sammeln ließ. (Wiki)

(9) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Das Selective Service System ist eine Behörde in den Vereinigten Staaten, bei der alle männlichen US-Amerikaner im Alter zwischen 18 und 25 verzeichnet sind. Sie gibt Auskunft über die potentiellen Soldaten, die im Rahmen der Wehrpflicht für den Verteidigungsfall herangezogen werden können. Seit 1917 wurde dem Präsidenten der Vereinigten Staaten damit die Möglichkeit gegeben, männliche Rekruten für den Dienst in den Streitkräften der USA heranzuziehen. (Wiki)

(10) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Orlando Letelier del Solar (1932-1976) war ein chilenischer Diplomat und Politiker. Er wurde im US-amerikanischen Exil auf Befehl des Diktators Augusto Pinochet durch Agenten der chilenischen Geheimpolizei ermordet.

(11) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Die Tet-Offensive war eine Reihe offensiver militärischer Operationen der nordvietnamesischen Armee und des Vietcong zwischen dem 30. Januar und dem 23. September 1968 im Rahmen des Vietnamkrieges. Sie brachte dem Vietcong keinen militärischen Durchbruch. Die Vietcongs erlitten derartig schwere Verluste, daß sie in den nächsten vier Jahren zu keinen größeren Operationen mehr fähig waren. Die Verluste des Vietcong während der Offensive sind auf mindestens 50 000 bis 100 000 Mann geschätzt worden, was mehr als der Hälfte der Vietcong-Kämpfer entsprach. Propagandistisch und auf politischer Ebene war die Tet-Offensive jedoch für die Angreifer ein voller Erfolg. (Wiki)

(12) Eine ausführliche Berichterstattung über Medienmißbrauch findet sich in den AIM Reports, die regelmäßig von Accuracy in Media, Inc. (774 14 St. NW, Suite 427, Washington, D.C. 20005) veröffentlicht werden. [Die AIM Reports gibt es noch heute. https://www.aim.org/aim-report/; Übers.] Ein kürzlich erschienener Roman The Spike [deutsch unter dem Titel Die Falschmelder; Übers.] von Arnaud De Borchgrave und Robert Moss (Crown Publishers, N. Y., 1980) beschäftigt sich auf authentische und erschreckende Weise mit der medialen Subversion Amerikas und der freien Welt.

(13) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Stellvertreterkriege:
Algerien: ab 1961 militärischen Unterstützung und Truppen (1963: 680 Soldaten).
Angola: 1975-1991 Militäreinsatz (bis 50 000 Soldaten).
Äthiopien: 1978 (bis 24 000 Soldaten).
Militärische Missionen in Kongo (1965), Guinea, Guinea-Bissau (1966-1974), Mosambik (ab 1977) und Benin.
Militärausbildung in Somalia, Südjemen und Sierra Leone.
Exodus:
Bis 1979 verließen Hunderttausende Kuba, um ein neues Leben in den USA zu beginnen.
In den frühen 1980er Jahren kamen rund 25 000 Kriminelle, geistig Behinderte, Homosexuelle und andere Angehörige von unerwünschten Randgruppen der kubanischen Gesellschaft, die Fidel Castro wissentlich in den nördlichen Nachbarstaat infiltrierte, um die sogenannte „imperialistische amerikanische Gesellschaft“ zu verderben.

(14) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Coming Home – Sie kehren heim ist ein US-amerikanisches Versehrtendrama aus dem Jahr 1978, das die Folgen des Vietnamkrieges sowohl bei Soldaten wie Daheimgebliebenen beschreibt.

(15) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Apocalypse Now (englisch für etwa „Apokalypse jetzt“ oder „Weltuntergang jetzt“) ist ein Antikriegsfilm des Regisseurs Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1979, dessen Handlung während des Vietnamkriegs spielt.

(16) Der Roman The Spike ist, wie bereits erwähnt, eine jüngste, strahlende Ausnahme.

(17) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Die durch die Hölle gehen (Originaltitel: The Deer Hunter) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1978 und wird allgemein dem Genre Antikriegsfilm zugeordnet. In der Handlung ziehen drei Männer aus der US-amerikanischen Provinz in den Vietnamkrieg und sind in der Folge körperlich versehrt und psychisch beeinträchtigt.

(18) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Die grünen Teufel ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 1968. Ein Hauptdarsteller war John Wayne, der auch Regie führte. Der Film kam auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs heraus. Wayne stießen die damaligen Anti-Vietnam-Kampagnen und -Demonstrationen ab, so daß er einen Film dagegen setzen wollte. Die Geschichte nahm sich die realen Ereignisse der Schlacht von Nam Dong zum Vorbild, bei der eine kleine Einheit Special Forces (Green Berets) sich gegen die zahlenmäßig stark überlegenen Feinde durchsetzt.

(19) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Das China-Syndrom (Originaltitel The China Syndrome) ist ein US-amerikanischer Katastrophenfilm aus dem Jahr 1979, der sich kritisch mit der wirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie auseinandersetzt.

(20) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Der Unvergessene Krieg (in der DDR: „Die entscheidende Front“, im englischen Original: „The Unknown War“ [Der unbekannte Krieg]) ist eine 20teilige Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg aus sowjetischer Sicht, die den Konflikt zwischen Hitlerdeutschland und der Sowjetunion darstellt.

(21) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: „Die Organempfindung oder ‚orgonotische Empfindung‘ ist ein wahrer sechster Sinn. In gesunden Menschen gibt es außer den Fähigkeiten des Sehens, Hörens, Riechens, Schmeckens und Tastens, unverkennbar noch einen Sinn der Organfunktionen, sozusagen einen orgonotischen Sinn“ (7, S. 591).

(22) Ein Begriff, der von Einheimischen des ländlichen Maine für winzige stechende Insekten verwendet wird, die mit bloßem Auge nicht gesehen werden können. Der Begriff wurde von Reich übernommen, um bestimmte journalistische Modjus zu beschreiben.

(23) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Der Ungarische Volksaufstand von 1956. Der Freiheitskampf endete mit der Invasion durch den Einmarsch der übermächtigen Sowjetarmee, die am 4. November 1956 eine pro-sowjetische Regierung installierte. Hunderte Aufständische wurden durch die kommunistischen Machthaber hingerichtet, zehntausende wurden eingekerkert oder interniert. Hunderttausende Ungarn flüchteten vor der Diktatur in den Westen. Die sowjetische Intervention in Afghanistan fand zwischen 1979 und 1989 statt. Die Folgen des Krieges waren für die afghanische Bevölkerung: 600 000 bis 2 000 000 Getötete, 5 Millionen Flüchtlinge außerhalb Afghanistans, 2 Millionen Binnenvertriebene, ca. 3 Millionen Bürger Afghanistans verwundet.

 

 

zuletzt geändert
26.12.19

 

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