SOZIALE ORGONOMIE
Paul Mathews (1924-1986)

 

Die soziopolitische Diathese

Pauls Mathews, M.A.

The Journal of Orgonomy vol. 8/2, 1974
The American College of Orgonomy
übersetzt von Robert Hase

 

Seit der Veröffentlichung von Man in the Trap (1) von Elsworth Baker und meinen eigenen Artikeln im Journal of Orgonomy (2, 3, 4) gab es einige Kontroversen über die Position der Orgonomie hinsichtlich Liberalismus und Konservatismus. Da sind diejenigen, die meinen, es sei zu viel Gewicht auf die Analyse und die Defizite des Liberalismus und nicht genug auf die des Konservatismus gelegt worden. Andere haben uns sogar beschuldigt, zugunsten der Konservativen zu „politisieren“ und sagten, daß wir eine Art rechtsextreme, ultra-konservative Fraktion der Orgonomie vertreten. Sie behaupten zum Beispiel, daß wir den Konservativen, sowohl diagnostisch als auch prognostisch, ein höheres Maß an Gesundheit zuschreiben, daß wir die politischen Konservativen bevorzugen. Von solchen Kritikern wird immer wieder übersehen, daß die Erkenntnisse, Theorien und Schlußfolgerungen, zu denen wir gelangt sind, das Ergebnis strengster Anwendung funktionellen, wissenschaftlichen Denkens sind und mit Reichs eigenen Schlußfolgerungen übereinstimmen, die sich aus seinem wissenschaftlichen Genie und dem Reichtum seiner Erfahrungen in der soziopolitischen Arena ableiten. Ich möchte hinzufügen, daß viele von uns ursprünglich aus einer Umgebung kamen, die einer diametral entgegengesetzten Position weitaus förderlicher war, als die der wir beschuldigt werden.

Tatsächlich haben wir in Publikationen, Vorträgen und Seminaren deutlich gemacht, daß wir beide Seiten des politischen Spektrums erfassen, jeweils vom Neurotischen bis hin zur faschistischen Emotionellen Pest. Das allzu häufige Problem des Kritikers ist, daß er immer an politische Faktoren in einer politischen Weise dachte. Er kann also nicht zwischen einer mechanistischen, politischen Analyse und einer funktionellen, wissenschaftlichen unterscheiden. Durch Projektion wird die funktionelle Perspektive, die seiner charakterologischen Präferenz entgegensteht, als politisch engstirnig interpretiert.

Das einzige, was wir hier tun können, ist, die Objektivität unserer Ergebnisse und Ziele zu bekräftigen, zu versuchen, die wesentlichen Bestandteile, die das liberale(1) vom konservativen Syndrom unterscheidet, mittels theoretischer Rekapitulation genauer zu präzisieren und gegenwärtige Beispiele zu präsentieren.

Noch eine Bemerkung zur stärkeren „Betonung“, die wir auf Liberale als auf Konservative legen. Das ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: die größere Komplexität des liberalen Syndroms (die später geklärt werden soll) und die gegenwärtige Vorherrschaft und entscheidende Rolle des Liberalen bei der Beeinflussung des zukünftigen Kurses der Menschheit. Es wäre irrational in einer vom roten Faschismus verwüsteten Welt mit seinen enormen Bevölkerungen und seiner Zerstörungskraft, ihm die gleiche oder eine geringere Aufmerksamkeit zu schenken wie dem schwarzen Faschismus. Tatsächlich ist es ein fester Bestandteil der Krankheit und Selbstzerstörung unserer Zivilisation, daß die Bedrohung durch den roten Faschismus vergleichsweise wenig Beachtung findet. Man muß nur die Filme, Theaterstücke, Bücher usw. betrachten, die sich mit der Bedrohung von der rechten Seite befassen, im Vergleich zu den wenigen, die das mit der unmittelbaren und tödlichen Bedrohung von links tun. In der Orgonomie beschäftigen wir uns mit beiden Seiten des politischen Spektrums funktionell. Wir erkennen an, daß keine unser Ziel der genitalen Gesundheit vertritt und haben nicht die Illusion, daß die politische Dominanz der einen über der anderen Seite ein Allheilmittel wäre. Um jedoch so realistisch wie möglich zu sein, ist es notwendig, daß wir quantitativ und qualitativ die Art, den Zweck und das Funktionspotential der heute vorherrschenden Kräfte bewerten, damit wir bestimmen können, wie und mit wem wir unsere Ziele am besten erreichen können. Auch müssen wir dies tun, unabhängig davon, ob es unpopulär ist. Unser Hauptanliegen ist nicht, „akzeptiert“ oder „demokratisch“ oder „fortschrittlich“ oder „avantgardistisch“ oder „wissend“ im mechanistischen und ideologischen Sinne zu sein. Wir sind daran interessiert, so viel wie möglich über den lebenden menschlichen Organismus, den lebendigen Energie-Ozean, aus dem er stammt und von dem er ein Teil ist, und die Natur der sozialen Kräfte, die er geschaffen hat und die ihn jetzt ihrerseits beeinflussen, zu erfahren. Auf diese Weise hoffen wir, daß wir uns selbst und der Menschheit helfen können, in eine gesündere, rationalere und erfülltere Zukunft zu gelangen, indem wir unseren Erkenntnissen folgen, wohin sie auch führen mögen.

Als Hintergrund für diesen Artikel lassen Sie uns einige grundlegende Prinzipien der soziopolitischen Charakterologie, wie sie von Reich (5), Baker (1) und mir (2, 3, 4) entwickelt und formuliert wurden, kurz betrachten. Ich werde sachdienliche Beobachtungen oder Ergänzungen machen, die ich für hilfreich halte.

Wir sollten uns vor allem daran erinnern, daß alle Formen von Neurosen, Psychosen und anderen Biopathien, ob körperlich, emotional oder sozial, von der Panzerung des Menschen herrühren. Diese Panzerung verhindert die normale Regulierung der biologischen (Orgon-)Energie des Individuums, so daß Ungleichheiten oder Stauungen entstehen, die sich in Symptomen manifestieren, die körperlich oder emotional bzw. beides sein können. Da soziale Systeme Manifestationen des menschlichen Charakters sind, beruhen die sozialen Pathologien auf den gleichen Ursachen. Wie der gepanzerte Mensch dann versucht, das Dilemma seiner selbst geschaffenen Falle zu lösen, wird von seiner individuellen Charakterologie bestimmt, die von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflußt wird. Ob er seine Probleme aus einem liberalen oder konservativen Blickwinkel angeht, liegt zum einen am elterlichen Einfluß, also seiner Entwicklung vom Kindesalter an (charakterologischer Faktor), und teilweise daran, ob er sich früh im Umfeld einer liberalen oder konservativen Gemeinschaft widerfindet (Umweltfaktor). So müssen wir zwischen einem charakterologischen und einem umweltbedingten Liberalen bzw. Konservativen unterscheiden (1, S. 279). Die umweltbedingten Typen sind für erzieherische oder Umwelteinflüsse und Veränderungen zugänglich, die charakterologischen Typen sind, wenn überhaupt, kaum veränderbar.

Darüber hinaus müssen wir die menschliche Panzerung und die Struktur des Menschen von seinem Kern zur hin Peripherie betrachten, wie von Reich skizziert (5, S.11-13). Der Kern repräsentiert seine grundlegende, urtümliche Natur, die im Wesentlichen kontaktfreudig, liebevoll, kreativ und gut ist. Die Blockade der Äußerungen des Kerns in Kindheit und Jugend führt zur Bildung einer sekundären, brutalen und perversen Schicht, die mit dem reaktiven Haß blockierter primärer Triebe besetzt ist. Die dritte Schicht dient als eine Verteidigung gegen den Ausdruck der sekundären Schicht. Es ist eine oberflächliche Fassade, die nach außen hin „nett“ ist, aber kontaktlos, denn sie ist eigentlich eine kompensatorische Tarnung für den zugrundeliegenden Hass. Es ist der Teil des menschlichen Charakters, der von den Mechanismen des von Reich so genannten „Ersatzkontaktes“ durchdrungen ist (6, S. 432ff). Daher drückt sich die Nettigkeit, der Humanismus usw. auf einer mechanistischen, intellektuellen Ebene aus, die im Vergleich nicht mehr in Beziehung zu dem steht, was sie zu sein scheint, als die Koketterie einer Hysterikerin zur Sexualität. Der Ausdruck dieser oberflächlichen Fassade ist von ausgesprochen abwehrender Natur und kann zu sehr gefährlichen sozialen Konsequenzen führen, wie später erklärt wird.

Reich bezeichnete die oberflächliche Fassade als „den Bereich des Liberalen“ und die sekundäre Schicht als „den Bereich des Faschisten“ (5, S. 11-13). Er spezifizierte nicht den Bereich der Konservativen, sondern bekundete Respekt für ihn wegen dessen größerer Ehrlichkeit:

Der Freiheitskrämer [Liberale – P. M.] macht aus der Wahrheit einen Köder, um die Menschen in eine Falle zu locken. ... Ist er rechthaberisch, so glaubt er, daß er die Wahrheit verteidigt. Der Konservative, der aus der instinktiven Kenntnis [kursiv von mir – P. M.] der großen Schwierigkeiten, die mit dem Streben nach der Wahrheit verbunden sind, den status quo im gesellschaftlichen Leben verteidigt, ist weit ehrlicher. Er hat wenigstens eine Chance, anständig zu bleiben. Der Freiheitskrämer dagegen muß seine Seele dem Teufel verkaufen, wenn er voran kommen will (7, S. 307).
Durch diese tiefgründige Beobachtung brachte Reich zum Ausdruck, daß der Konservative einen Grad an Kontakt hat, der dem Liberalen nicht zugänglich ist. Es war kein Plädoyer für den Status quo, sondern Ausdruck einer Präferenz für ihn im Vergleich zur kontaktlosen liberalen Freiheitskrämerei. Baker hat Reichs Einsicht unterstrichen, indem er auf eine verzerrte Form des Kontaktes zum Kern beim Konservativen verwies, die mit Reichs Beobachtung übereinstimmt (1, S. 270 ff). Es stimmt, daß Reich in seinen früheren Schriften viel strenger und kritischer gegenüber dem Konservativen war, aber das war zum Teil ein Übertrag aus seiner Freudo-Marxistischen Periode und teils, weil er noch nicht die volle Bedeutung der sekundären Triebe, der Emotionellen Pest und der Freiheitskrämerei erfaßt hatte, wie er es schließlich tat, als er solche Werke wie Christusmord und Menschen im Staat schrieb. Ebenso wie er, zum Ausgangspunkt zurückkehrend, mit Freud (aus verschiedenen Gründen) über die Vergeblichkeit eines politischen Ansatzes zur Lösung von Problemen übereinstimmte, stellte er fest, daß der Konservative weitaus weniger eine Bedrohung für die menschliche Freiheit und das Wohlergehen darstellt als der freiheitskrämerische Liberale:

Ich wußte, daß die Leute krank waren, aber ich wollte Freiheit für sie. Aber die Fähigkeit zur Freiheit, die strukturelle, charakterologische Fähigkeit, war irgendwie nicht ganz da. Gerade hier, in der Frage der strukturellen Unfähigkeit waren Freuds Einwände gegen meine [sozio-politische] Arbeit korrekt. Ich versichere Ihnen, wenn ich nicht durch diese Fehler hindurchgegangen wäre, durch diese Erfahrungen mit den Leuten ... wäre ich nicht dahin gekommen, wo ich heute bin, zu so einer reifen Position. (8, S. 29f)
Kommen wir nun zu den spezifischeren Punkten der Unterscheidung zwischen liberaler und konservativer Charakterologie.

 

Das liberale Syndrom

Der Liberale funktioniert hauptsächlich in der oberflächlichen Fassade der dreischichtigen Struktur des Menschen. Dergestalt ist er im Wesentlichen kontaktlos, seine Energie ist nach oben hin zu seinem Kopf und Gehirn, das parasitär geworden ist, gezogen.(2)

Auch leidet er an chronischen, nagenden Schuldgefühlen, bedingt durch:
  1. Subversive Rebellion gegen die Eltern.
  2. Identifikation mit dem Außenseiter, wobei er gleichzeitig wohlhabender ist als der Außenseiter (zwanghafte Aktivitäten mit einem „sozialen Bewußtsein“).
  3. Fehlende Zuflucht zu religiösem Trost (sein mechanistischer Atheismus, Humanismus, Hingabe an Ethik oder universalistische „Religion“).
  4. Unfähigkeit gefühlsmäßig zu wissen, ob er Recht oder Unrecht hat (kontaktlos), also sein chronisches bewußtes oder unbewußtes Gefühl im Unrecht zu sein.
  5. Chronische Gefühle der Unaufrichtigkeit (seine Subversion und Kontaktlosigkeit). Seine Selbstgerechtigkeit ist unmittelbar mit diesem Faktor verbunden. Sie dient der Verhüllung oder der Kompensation.
Diese Eigenschaften stehen im Einklang mit der Umtriebigkeit des Liberalen, der „Intellektualität“ (ein hochentwickeltes System von Begründungen für seine Fehler und wahren Motive) und seinem Zentralismus (das Gehirn als zentrales Hauptorgan des Körpers), der seine Fähigkeit zum Orgonempfinden und Fühlen reduziert. Paradoxerweise fordert sein „Intellektualismus“ (Gehirn) Freiheit, ist aber gleichzeitig seiner parasitären Funktion als Zentralorgan des Körpers verpflichtet. Dies manifestiert sich im zentralistischen politischen Denken – „die Regierung muß tun, was für das Volk notwendig ist“ – ein perfektes Beispiel für die Sehnsucht nach und die gleichzeitige Unfähigkeit zur Freiheit, von der der Liberale der Archetyp ist. Die Lösung dieses Dilemmas für den Liberalen geschieht mit seiner ultimativen Identifikation mit jenen zentralistischen (totalitären) Gruppen, die für Freiheit und Gerechtigkeit missionieren, aber das Gegenteil verkörpern, nämlich die rot-faschistische Emotionelle Pest. Ihre Ablehnung des Totalitarismus des schwarzen Faschismus kommt daher, daß die schwarzen Faschisten für ihre destruktiven Ziele missionieren, ohne sie mit humanitären Ideologien zu tarnen. Da es keine Vorspiegelungen hinsichtlich ihrer zerstörerischen Ziele gibt, bieten sie keine Modelle an, um sich mit ihnen identifizieren zu können.

Die Liberalen sind daher extrem anfällig für wahllose „Volksfront“-Koordinierungen mit der Linken, einschließlich des roten Faschismus, sowie für die Rationalisierung von deren Pest-Aktivitäten. Schuldgefühle werden mittels frommer Empörung über konservative Verstöße und unablässigem Abscheu vor den schwarz-faschistischen Extremen gesühnt.

Ein weiterer triftiger Grund für die verborgene Identifikation des Liberalen mit den roten Faschisten ist der Druck, stellvertretend und subversiv den grausamen Haß zu entladen, der in seiner sekundären Schicht eingebettet ist. Die Abwehr gegen diese Schicht ist die charakteristische Kontaktlosigkeit. Das löst natürlich nicht das Problem der Entladung dieser explosiven Haßenergie. Welchen besseren Weg gibt es da, als die Menschheit durch Sozialprogramme und als „menschlich“ getarnte Handlungen in die Knie zu zwingen? Die Identifikation mit Modju(3) entspricht genau diesem spezifischen Mechanismus des Vortäuschens.(4) Der Liberale sieht das Vortäuschen beim Modju nicht und kann sie auch nicht sehen, weil er sie nicht in sich selbst sehen kann. Darüber hinaus steht dem Modju seine zerstörerische physische Aggression zur Verfügung, während der Liberale diese Aggression vermeiden muß, weil sie einen Zusammenbruch seiner Abwehr auslösen könnte, was für ihn eine komplette Katastrophe wäre.

 

Das konservative Syndrom

Der Konservative funktioniert mehr oder weniger verzerrt aus dem Kern heraus, d.h. die sekundäre Schicht wird auf zwei Arten abgewehrt: direkte Aggression (muskuläre Abwehr) oder moralische Unterdrückung (offene Sexualverneinung, Autoritarismus, Mystizismus). Er hat eine relativ dünne Fassade und es ist leichter, die Abwehrmechanismen zu durchschauen.

Wenn er Schuldgefühle hat, hängen die mit der Erfüllung oder Nichterfüllung seiner religiösen Ideale zusammen bzw. ob er in Harmonie mit der Natur lebt oder nicht. Er wetteifert mit dem Vater, anstatt gegen ihn zu rebellieren, und er kann seine Absolution entweder von Gott oder von der Natur erhalten.

Da er jedoch sexuell unterdrückt ist, muß er seine sekundären Triebe bewältigen, kann sich aber nicht von ihnen trennen. Sein Moralismus und Autoritarismus sind ein Versuch, sie in sich und anderen zu kontrollieren (verzerrter Kontakt), und wenn er dazu nicht in der Lage ist, werden sie entweder in geheimen, perversen Phantasien oder – schlimmstenfalls – in schwerer Körperverletzung (schwarzer Faschismus) ausgedrückt. Der Konservative benutzt seinen Intellekt, um der sekundären Schicht Ausdruck zu verleihen (1, S. 232f),(5) während der Liberale den seinen als Abwehr gegen die sekundäre Schicht verwendet; dies vergrößert die Fassade und ihre Komplexität und macht den Liberalen zu einem besonders schwierigen therapeutischen Problem. In der abschließenden Analyse führt die Abwehrhaltung des Liberalen gegen seine sekundäre Schicht zu weit größerem Durcheinander. Da der Konservative mit dem Vater konkurriert und sich mit ihm identifiziert,(6) den intellektuellen Abwehrmechanismen nicht derartig hingegeben ist und über seine Aggression verfügt, neigt er dazu, individualistisch zu sein, verweist seinen Zentralismus hauptsächlich auf seine Familie und hat ein größeres Gefühl von Loyalität (wegen des Kontakts, wenn auch verzerrt), was sich als Patriotismus oder schlimmstenfalls als Chauvinismus manifestiert. Er identifiziert sich nicht mit der internationalen „Herde“, obwohl er sie in seiner schwarz-faschistischen Phase vielleicht als „überlegene Rasse“ (Mystizismus) dominieren möchte. Sowohl die schwarzen als auch die roten Faschisten wollen die Menschheit kontrollieren.

Die konservative Fassade ist relativ dünn, was die Struktur des Konservativen weitaus weniger komplex macht als die des Liberalen sowie viel leichter zu erkennen, zu beanstanden und, wenn nötig, zu bekämpfen. Genau aus diesen Gründen, glaube ich, ist es dem Konservativen nicht gelungen, die moderne Welt zu dominieren. Man sollte nie vergessen, was der schwarze Faschist (das Extrem des konservativen Spektrums) getan hat oder tun könnte – auch wenn sich die meisten Liberalen selten daran erinnern, was der rote Faschist (das Extrem des liberalen Spektrums) getan hat und derzeit tut.

Der konservative Charakter war der vorherrschende Typ bis zum Aufkommen des sogenannten Zeitalters der Vernunft. Der Beginn der industriellen Revolution und das Wachstum der Technologie verstärkten die Kommunikation und machten die Massen für die hirnzentrierten liberalen Propagandisten zugänglicher. Die liberale Ideologie lockerte die Panzerung der grundsätzlich konservativen Massen, was zu einer Reaktion führte, die nicht zu einem ungepanzerten genitalen Charakter, sondern vielmehr zu einem gepanzerten liberalen Typus führte. Dieser liberale Typ mußte sich gegen die konservative Struktur verteidigen, vor der er floh. Er tat dies, indem er seine oberflächliche intellektuelle Fassade als Abwehr gegen seinen Konservatismus und den Ausdruck seiner sekundären Schicht stärkte. Daher zog er mehr und mehr Energie in sein Gehirn und erzeugte so eine tiefe Spaltung zwischen seinen Organempfindungen und seiner Gedankentätigkeit; mit anderen Worten, eine Kontaktlosigkeit. So könnte man bemerkenswerterweise sagen, daß der Konservatismus sowohl historisch als auch charakterologisch eine frühere Stufe des modernen Liberalismus darstellt – eine Stufe, die der Liberale auf dem Weg zu mehr Gesundheit theoretisch erneut durchleben müßte.(7)

Im Gegensatz zu den beiden Seiten des neurotischen gesellschaftspolitischen Spektrums, die von fast gesunden oder „echten“ Liberalen und Konservativen bis zu ihren tödlichen Extremen reichen, postulieren wir ein theoretisches genitales Ideal, nämlich den funktionellen soziopolitischen Charakter. (8) Er würde von seinem Kern aus funktionieren, unverzerrt, und somit vollen Kontakt mit diesem Kern (sein natürliches Selbstvertrauen), mit seiner Umgebung (sein natürliches Verantwortungsbewußtsein) und mit dem Kosmos (seine Gefühl der Zugehörigkeit) haben (1, S. 117-119). Er wäre weder durch Rebellion gegen noch durch Konkurrenz mit dem Vater motiviert, sondern vielmehr durch seine natürlichen Bedürfnisse des Überlebens und der Erfüllung für sich selbst, für jene, die er liebt und die er bewundert und respektiert. Da die Naturgesetze seine Wegweiser wären, würde sein Verhalten Respekt für diese Gesetze zeigen. Man könnte sagen, daß er in dem Sinne konservativ sein würde, weil er in engerer Harmonie mit der Natur steht und Kontakt zum Kern hat. Es ist konservativ, Naturschutz auf ehrliche Weise zu praktizieren; bedächtig zu handeln, aber entschieden, wo Gefahr besteht; die Hoffnungsvollen vor den Hoffnungslosen, die Anständigen vor den Verbrechern, die Unabhängigen und Freien vor den weniger Freien und Versklavten zu schützen. Es ist konservativ, sich in der Orgontherapie vorsichtig von den oberen Segmenten zum Becken hin zu bewegen; zu wissen, was man macht, warum und wohin man geht; respektvoll vor der Macht und Majestät der Natur sowohl innerhalb als auch außerhalb des menschlichen Organismus zu sein; und medizinisch und wissenschaftlich vorbereitet zu sein, um bei jeder Anforderung das Beste aus sich rauszuholen. Nur ein voller Verachtung steckender Liberaler würde mit solchen Dingen spielen wie ein Kind mit einem Spielzeug.

Der genitale Charakter wäre selbstbewußt (Kernkontakt), verantwortlich (Umweltkontakt) und er würde sich „zugehörig“ fühlen (kosmischer Kontakt). Er wäre nicht abhängig von der Herde für sein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden, obwohl er eine natürliche Sozialität und Anteilnahme hätte. Er wäre in der Lage, seine natürliche Aggression für Liebe, Arbeit, Wissen, Kreativität und Verteidigung einzusetzen – wenn nötig sogar zu töten. Da er orgastisch potent ist, gäbe es keinen Bedarf an kompensatorischer Energie.

Kommen wir nun zur Frage der liberalen und konservativen Differenzierung, Gesundheit und Prognose zurück. Um es zu wiederholen, sowohl der Liberale als auch der Konservative sind gepanzerte Typen, aber der Konservative hat immer noch einen Grad an Kontakt, Aggression und Zusammenhalt in seiner Funktionsweise, der ermutigender ist als beim Liberalen. Das meinte Reich, als er konstatierte, daß der „Konservative eine Chance hat, anständig zu bleiben“. Um eine Analogie zu ziehen, ist es viel einfacher, die sexuell unterdrückte Jugend der 50er Jahre und ihre zeitgenössischen Pendants mit Orgontherapie zu behandeln als die abgefahrenen „Kiffer“ der 60er und 70er Jahre (9, 10). Es ist viel schwieriger, eine grundlegend kontaktlose, intellektuelle Abwehr zu durchdringen als eine gefühlvolle muskuläre oder moralistische. Funktionelle Wissenschaft „favorisiert“ oder „mißbilligt“ nicht eine bestimmte gepanzerte soziale oder politische Orientierung aus politischen Gründen. Man muß mit dem arbeiten, was verfügbar ist, um Säuglinge und Kinder zu schützen; um das Leben sowohl im Einzelnen als auch im gesellschaftlichen Bereich zu schützen. Unsere Ziele sind nicht die des machtorientierten Politikers, der wie das eine politische Wesen auftreten kann oder das andere, wie es jeweils seinen Ambitionen zu Gute kommt.(9) Aber wenn eine der bestehenden politischen Kräfte dazu tendiert, unseren funktionellen Ziele näher zu kommen als andere es tun und gleichzeitig einen gesunden Respekt für die Gefahr von sekundären Trieben und der Anerkennung der biologischen Unfähigkeit der Massen für Freiheit zeigt, ist es natürlich, daß wir uns in diese Richtung bewegen. Wir müssen bedenken, daß die größte Gefahr für die Freiheit der Welt heute von der extremen Linken und nicht von der Rechten ausgeht. Daher war und ist für Reich und für die Orgonomie die konservative Position die, die vorziehen ist. Reich sagte einmal, er sei nie ein politischer Kommunist gewesen. Das ist genau der Punkt und er wurde von Reich angesprochen, als er mehr Einsicht über die soziopolitische Charakterologie gewann als in seiner früheren Periode.

Wie bereits angeschnitten, ist nicht jeder, der sich als Konservativer ausgibt, einer im funktionellen Sinne. Ein sogenannter konservativer Politiker, der einen stärkeren Handel eintritt, welcher der rotfaschistischen Welt zu Gute kommt, hat eklatanten Mangel an sogar einem verzerrten Kontakt. Der Konservative kann aufgrund eines geringeren Grades der Kopfblockierung viel realistischer argumentieren. Er kann diese sekundären Triebe in den roten Faschisten spüren, weil er sie in sich selbst spüren kann. Dasselbe gilt für das gegenwärtig populäre Prinzip der Entspannung. Ein echter Konservativer würde sich bei diesen Dingen sehr unwohl fühlen, selbst wenn wir ihn durch Druck und eine euphorische Atmosphäre im Repräsentantenhaus dazu verleiten würden, für sie zu stimmen.

Das Gegenteil ist natürlich auch der Fall. Vor kurzem waren einige Filmkritiker „schockiert“, daß eine große Anzahl von angeblich liberalen New Yorkern die Kinos mit einem Film namens „Death Wish“(10) füllten. Der Film handelt von einem ehemals liberalen New Yorker, dessen Frau von einem Räuber umgebracht und dessen Tochter vergewaltigt und in den Wahnsinn getrieben wird. Der Mann wird zu einem Ein-Mann-Selbstjustiz- und Exekutionskommando für Straßenräuber, ohne Gnade, und reduziert auf diese Weise die Kriminalitätsrate erheblich. Die Kritiker waren vor allem durch die emotional vehemente Begeisterung des Publikums für die Gerechtigkeit, die der Bürgerwehrmann ausübte, verstört:

Die Kinobesucher, die für „Death Wish“ 4 Dollar bezahlen, sitzen nicht nur ruhig auf ihren Plätzen und futtern Popcorn. Sie applaudieren und jubeln wild, wenn Charles Bronson, der einen holzgesichtigen, einst liberal gesinnten Architekten spielt ... einen Straßenräuber mit seiner treuen .32-Pistole erledigt ... ein schwarzer Mann, der allein vor mir sitzt, führt den Jubel in meiner Abteilung an. „Krieg die Wichser“, sagte er oft ohne Rücksicht auf die Rasse der Straßenräuber ... Die Kritiker, die den Film nicht mögen, haben beklagt, daß er die Angst unverantwortlich ausnutzt; daß er ein übertriebenes Bild der Kriminalität in New York vermittelt; daß er Selbstjustiz verherrlicht; daß er Gewalt als Lösung für Gewalt befürwortet und daß er von Auswärtigen mit einer verzerrten Vision von New York gemacht wurde. (11)
Obgleich der Selbstjustizler die Straßenräuber unabhängig von ihrer Rasse tötet, sind die Mehrheit der Straßenräuber im Film Schwarze und Puerto-Ricaner. Dennoch haben viele Schwarze offenbar das vigilantische Tun gebilligt. Es fragt sich wieder einmal nach dem Grad des Liberalismus in der allgemeinen Bevölkerung – sogar in New York City – und wieviel davon aufgrund der Durchdringung der New Yorker durch politisch liberale Kopfmaschinen, die die Medien kontrollieren, bedingt ist.

Die Begründung der Kritiker, die den Film kritisieren, ist charakteristisch für den Liberalismus (nicht, daß es keine Gefahren durch Selbstjustiz in einer gepanzerten Gesellschaft gibt). Es sind unqualifizierte liberale Polemiken, mit nicht einmal einem Lippenbekenntnis der Gegenwahrheit, daß der Straßenräuber eine sehr reale Bedrohung für das Leben in unserer heutigen urbanen Gesellschaft darstellt. Könnte es sein, daß diese Kritiker verstört waren, weil diese vom Liberalismus durchtränkten New Yorker nicht ihren Erwartungen entsprachen? Daß die sogenannten Massen mehr mit der Gesetzlosigkeit, dem Verbrechen und anderen Folgen der liberalen Ideologie in Berührung kommen als ihre Mentoren? Warum werden dieselben Liberalen zu Vigilanten, „Lynchrichtern“ bei Standgerichten und zu unbarmherzigen Staatsanwälten, wenn es um Nixon und Watergate geht, sind aber blind gegenüber den Mätzchen der Kunstlers,(11) Ellsbergs(12) und der Gesetzlosigkeit in New York?(13) (Und das ist keine Verteidigung von Nixon!)

An dieser Stelle könnte die Frage gestellt werden: „Gibt es überhaupt etwas Gutes am Liberalismus?“ Die Antwort kann in Bezug auf seine allgemeinen Ideale Ja sein; leider korrumpiert und zerstört der gepanzerte Liberale im Handeln direkt oder indirekt das Gute.(14)Reich hat es so ausgedrückt:

Die Prostituierten der Politik, die oberflächlichen Freiheitskrämer, die mystischen Befreier, können für das große Elend nicht verantwortlich gemacht werden. Sie trifft die Schuld, daß sie den Zugang zur Verwirklichung ihrer eigenen Ideale und zur Beseitigung des von ihnen geschaffenen Elends versperren. Man kann ihnen keine Schuld dafür geben, daß sie „Freiheit“ und „Brot“, „Demokratie“ und „Frieden“, „Volkswillen“ und was sonst noch alles anpreisen. Aber sie trifft die Schuld, daß sie jeden verfolgen, der klarstellt, was Freiheit wirklich ist, welche Hindernisse einer Selbstverwaltung im Wege stehen und was den Frieden verhindert. (7, S. 336)
Diese Verfolgungen und Obstruktionen manifestieren sich auf verschiedene Weise: die abfälligen, höhnischen Verleumdungen von Reich und der Orgonomie, die Angriffe auf Reichs „letzte Periode“, auf seinen eindeutigen Standpunkt hinsichtlich freiheitskrämerischer Liberaler und rotfaschistischer Modjus, auf seine Zurechnungsfähigkeit und die Bezeichnung der gegenwärtigen orgonomischen Arbeiter als „ultrarechte Konservative“. Viele dieser Angriffe finden sich in Artikeln, Büchern und sogar Biographien, die vorgeben, Reichs Werk ganz besonders positiv gegenüberzustehen – weitere Beispiele von „Fairneß, um unfairer zu sein“.

Es ist beängstigend, den Umfang des Hasses hinter diesen Kritiken zu sehen und einzuräumen, der natürlich in der schrecklichen Angst vor der Wahrheit und dem Leben wurzeln. Die verführerische Propaganda gegenwärtiger liberaler Gesellschaften macht es nicht leichter, diesen Haß zu erkennen, sondern fördert den Zweifel und verstärkt die Neurose, vor allem in Charakterstrukturen, die so fundamental schuldbeladen und voller Zweifel sind wie die des Liberalen. Müßte der Liberale zugeben, daß an den Wurzeln seiner sozialen Philanthropie echter Haß steht, würde das eine Katastrophe für ihn bedeuten. Auch der Konservative ist von Haß erfüllt, aber er verschlimmert nicht sein Dilemma, indem er auf den Schaden Überbauungen von intellektuellen Rationalisierungen häuft, dergestalt ist er letztlich leichter zugänglich.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß gemäß funktioneller Wahrnehmung der moderne Liberale als Erzsymbol der menschlichen Malaise dasteht, aber das spricht den Konservativen keineswegs frei. Auf jeden Fall sollten wir nie vergessen, daß die extreme Linke die Liberalen benutzt, um die menschliche Freiheit zu zerstören, indem sie soziale Gerechtigkeit deklamiert, während sie Mord und Totschlag begeht. Die Konservativen durchschauen das, während die liberalen Betrüger denken, sie arbeiten für das Vorankommen der Menschheit. Orgonomen versuchen eine ausgewogene Perspektive zu wahren, was den Einfluß der politischen Charakterstruktur auf unser Überleben in der heutigen Welt betrifft. Die obigen Überlegungen werden hoffentlich die eher funktionelle als politische Grundlage unserer Schlußfolgerungen verdeutlichen.

 

Literatur

  1. Baker, E.F.: Der Mensch in der Falle. München: Kösel, 1980
  2. Mathews, P.: „A Functional Understanding of the Modern Liberal Character“, Journal of Orgonomy, 1:138-48, 1967
  3. Mathews, P.: „The Biological Miscalculation and Contemporary Problems of Man“, Journal of Orgonomy, 4:111-25, 1970
  4. Mathews, P.: „On Armor, War and Peace“, Journal of Orgonomy, 5:165-74, 1971
  5. Reich, W.: Die Massenpsychologie des Faschismus. Köln: Kiwi 1986
  6. Reich, W.: Charakteranalyse. Köln: KiWi, 1989
  7. Reich, W.: Christusmord. Freiburg: Walter, 1978
  8. Higgins, M. und Raphael, C., Hrsg.: Wilhelm Reich über Sigmund Freud, Schloß Dätzingen 1976
  9. Koopman, B. G.: „The Rise of the Psychopath“, Journal of Orgonomy, 7:40-58, 1973
  10. Koopman, B. G.: „Mind Expanders – Peril or Pastime“, Journal of Orgonomy, 3:213-25, 1969
  11. Klemesrud, J.: „What Do They See in ‚Death Wish‘?“, New York Times, Section 2, 1. September 1974

 


Fußnoten

(1) Die Verwendung des Begriffs „liberal“ in diesem Papier bezieht sich hauptsächlich auf den modernen Liberalen, obwohl oftmals das gesamte liberale Spektrum impliziert wird.

(2) Reich erklärte, daß das Gehirn unter bestimmten Umständen zu einem parasitären Organismus wird, der Energie aus den unteren Körpersegmenten buchstäblich absaugt.

(3) Ein von Reich geprägter Begriff, der den ultimativen, tödlichen, Emotionellen Pestcharakter symbolisiert, insbesondere des rotfaschistischen Typs.

(4) Vgl.: Der Mensch in der Falle. Kapitel 13: Die soziopolitischen Charaktertypen, von E.F. Baker.

(5) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: „Auf der konservativen Seite des Spektrums bewahrt sich das Individuum einen gewissen Kontakt zum Kern, wenn auch einen verzerrten, was einen vollständigeren Selbstausdruck und Aggressionstoleranz ermöglicht. Wenn das Gleichgewicht gestört wird, beginnt das Individuum, seine Brutalität zu äußern; es rationalisiert sie mystisch als notwendig im besten Interesse der Gruppen von Auserwählten, die beteiligt sind“ (1, S. 230).

(6) Ein Artikel in der September-Ausgabe der Psychology today, 1974, mit dem Titel „Doves vs. Hawks; Guess Who Had the Authoritarian Parents“ [„Tauben gegen Falken; Ratet mal, wer die autoritären Eltern hatte“] von David M. Mantell, Dr. phil., bestätigt eindeutig die Identifizierung des Konservativen mit dem Vater, obwohl seine allgemeine Methodik und Interpretationen ernsthaft zu hinterfragen sind.

(7) Daß Patienten in ihrem Charakter konservativer werden, wenn sie sich der Gesundheit nähern, wurde aus der Praxis einer Anzahl von Orgontherapeuten bestätigt.

(8) Für ausführlichere Beschreibungen des genitalen Charakters siehe Reichs Charakteranalyse und Bakers Mensch in der Falle.

(9) Denken Sie an die zurückliegenden und gegenwärtigen Entwicklungen im Weißen Haus. [ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Anspielung auf die Watergate-Affäre.].

(10) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Deutscher Titel „Ein Mann sieht rot“.

(11) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: William Moses Kunstler (1919-1995) war in den 1960er und 1970er Jahren der bekannteste Bürgerrechtsanwalt in den USA. Benutzte Methoden des Guerilla-Theaters (Akt spontaner, überraschender Aufführungen in ungewöhnlichen öffentlichen Räumen für ein ahnungsloses Publikum) in seiner Verteidigung.

(12) ANMERKUNG DES ÜBERSETZERS: Daniel Ellsberg (geb. 1931), ehemaliger US-Militäranalytiker, löste 1971 eine nationale politische Kontroverse aus, als er die Pentagon-Papiere veröffentlichte, eine streng geheime Pentagon-Studie zum Vietnamkrieg.

(13) Beachten Sie auch, daß diese Liberalen eine bedingungslose Amnestie für Deserteure fordern, während sie Präsident Fords Amnestie für Nixon verurteilen.

(14) Es ist wahr, daß der Liberale in der Vergangenheit einiges getan hat, um notwendige soziale Reformen einzuleiten. Die Motive für diese Aktionen sind jedoch nicht identisch mit der humanen Natur der Reformen. Folglich erwuchsen viele destruktive sekundäre Erscheinungen aus den Reformen, die oft schlimmer waren als die Übel, denen sie entstammten.

 

 

zuletzt geändert
18.07.19

 

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